Who cares?

Fair ausgestaltete Arbeit für Alle!

Unsere Gesellschaft beschäftigt sich gerne mit Fragen zur Produktion. Die Frage, wie viel, wie schnell und wie teuer hergestellt werden kann, ist zentral in der Wirtschaft und auch im politischen Diskurs. In diesem Diskurs wird jedoch kaum beachtet, wie sich die Basis dieses Systems – die Lohnarbeitenden selbst – reproduzieren.
Das führt von der täglichen Ernährung, gesundem Schlaf, Erholung bis hin zur Auszeit. Wer führt den Haushalt und zu welchen Bedingungen? Wer sorgt und betreut die Kinder der Arbeitenden? Wo deponieren die Arbeitenden ihre Sorgen nach einem anstrengenden Arbeitstag? Wer hört ihnen zu?

Was nötig ist, damit die Arbeitenden um 8.00 Uhr morgens auf der Baustelle, im Büro oder im Geschäft stehen, ist der Wirtschaft und häufig auch der Politik egal. Wir fordern jedoch ein klar anderes Verständnis davon, wie unsere Gesellschaft funktioniert. Hausarbeit wird nach wie vor meistens von Frauen* ausgeführt. Meist unbezahlt, zusätzlich zur Lohnarbeit, was zu einer Doppelbelastung führt. Dadurch wird der Arbeits- und Ausbeutungscharakter von Hausarbeit nicht erkannt!

Doch wer führt diese Arbeiten aus, wenn sie bezahlt wird? Gerade Gutverdienende stellen häufig migrantische Frauen* an, welche ihre Hausarbeit zu miesen Bedingungen und schlecht entlöhnt übernehmen. In den Spitälern und Pflegeheimen sind es ebenfalls häufig migrantische Personen, welche die ausserfamiliäre Pflege übernehmen.

Auch der Betreuung unserer Kinder wird zu wenig Beachtung geschenkt.

Wer betreut diese in den Kitas, zu welchen Bedingungen und mit welchem Lohn? Zusätzlich sind Kita-Plätze rar und Randzeiten sind nicht abgedeckt. Dies fördert ein System, in welchem Arbeitende in sicheren Anstellungsverhältnissen und regulären Arbeitszeiten gefördert werden, während schlechter gestellte Arbeitende zusätzlich behindert werden.

Zusammengefasst lässt sich somit festhalten: Care-Arbeit wird sehr häufig von Frauen* ausgeführt. Häufig unbezahlt und falls entlöhnt, dann zu schlechten Bedingungen. Wir dürfen unsere Augen nicht davor verschliessen, dass es sich hier um geschlechts- und klassenspezifische Benachteiligung handelt! Care-Arbeit ist aber zentral für unsere Gesellschaft. Wir fordern deshalb, dass sie den Stellenwert bekommt, welcher ihr zusteht!

Wir fordern ein Recht auf gut bezahlte und fair ausgestaltete Arbeit für alle, sowie eine stärkere gesellschaftliche Anerkennung und Verantwortlichkeit von Care-Arbeit. Wir positionieren uns klar gegen die neoliberale Abbaupolitik von bürgerlicher Seite und fordern einen Ausbau der sozialen und gesundheitlichen Angebote, wie er schon lange nötig wäre!