Regelmässige Sperrgutabholung

Stadtratssitzung
Motion Mess Barry (parteilos) und Daniel Egloff (PdA):
Wortmeldung von Zora Schneider (Partei der Arbeit)

Liebe Anwesende
Für Menschen ohne Auto und Menschen mit wenig Geld ist die Entsorgung von Grobsperrgut über 25 Kilo herausfordernd und teuer. Für eine Abholung ist pro Arbeitsminute mit 27 Franken und 0,3 Franken pro Kilo zu rechnen. Ein Auto lässt sich nicht immer leicht organisieren.
Solche Beträge spielen für Menschen mit kleinem Einkommen auch schon eine Rolle. Da die Ungleichheit zwischen arm und reich zunimmt, Sozialbeiträge immer mehr gekürzt werden und die Mietkosten steigen, ist es wichtig, die Betroffenen wenigstens bei den Gebühren ein bisschen zu entlasten.
Die Motion meines Vorgängers verlangt daher, dass Sperrgut einmal pro Monat abgeholt wird oder dass die Definition von Kleinsperrgut erweitert wird, damit auch grössere Abfälle wie z. B. Stühle, Teppiche und Sofas von Menschen ohne Auto oder Menschen mit wenig Geld günstig entsorgt werden können.
Die Motion ist nicht mit sehr grossen Änderungen verbunden, lässt mehrere Möglichkeiten der Umsetzung und kann deshalb relativ einfach in die Abfallstrategie 2030 eingebunden werden.
Vielen Dank für die Unterstützung!

Die Motion wurde im Stadtrat abgelehnt.

Motionstext:
Für Menschen ohne Auto ist die Entsorgung von Sperrgut in der Stadt Bern eine Herausforderung oder teuer (CHF 10.00 für 50 Kg dazu kommen jedoch noch 27.00 pro Arbeitsminute, d.h. mindestens 37.00). In anderen Gemeinden gibt es regelmässige Sperrgutsabholungen (Bsp: Zürich) oder zumindest ist die Toleranz für Kleinsperrgut grösser (Bsp: Thun, Biel). Warum gilt in der Stadt Bern nur Gegenstände als Kleinsperrgut, was kleiner ist als 50x50x100 cm und leichter als 25 kg? In anderen vergleichbaren Gemeinden wie Thun gilt als Kleinsperrgut was kleiner ist als 2 Meter und leichter als 30 kg wiegt. In Biel werden explizit Stühle, Betten, Teppiche, Sofas etc. als Kleinsperrgut aufgelistet. Der Service von Entsorgung + Recycling Stadt Bern fällt im Vergleich weit zurück.
Wenn dies aber in den anderen Städten möglich ist, müsste dies auch in Bern gehen.
Der Stadtrat beauftragt den Gemeinderat dafür zu sorgen, dass mindestens einmal pro Monat Sperrgut durch die „Entsorgung und Recycling“ abgeholt wird oder die Definition von Kleinsperrgut
erweitert wird analog zu Biel oder Thun.

Bern, 04. Juni 2015
Erstunterzeichnende: Mess Barry, Daniel Egloff
Mitunterzeichnende: Christa Ammann, Matthias Stürmer, Roland Jakob, Alexander Feuz, Roger Mischler, Luzius Theiler