Behindertengerechte Sitzbänke dürfen nicht auf die lange Bank geschoben werden!

Stadtratssitzung
Interfraktionelle Motion AL/GPB-DA/PdA+, BDP/CVP (Daniel Egloff, PdA/Isabelle Heer, BDP/Claudio Fischer, CVP/Manfred Blaser, SVP): Behindertengerechte Sitzbänke dürfen nicht auf die lange Bank geschoben werden!
Die Motion war unbestritten und wurde für erheblich erklärt.

Motionstext:
Die Sitzhöhe der meisten Ruhebänke in der Stadt Bern (in den Grünflächen, in den Pärken, an den Bernmobil-Haltestellen, an den Bahnstationen) beträgt fast ausnahmslos weniger als 40 cm. Eine Sitzhöhe von weniger als 40 cm ist aber für geh- und stehbehinderte Menschen sehr problematisch, und zwar sowohl beim Absitzen als auch beim Aufstehen. Dass es besser geht, beweist die Stadt Lausanne. Dort wurde ein entsprechendes Projekt schon umgesetzt und innerhalb von 6 Jahren alle (!) Sitzbänke auf unkomplizierte Weise ersetzt. Die neuen Bänke sind einfach, modern, sehen gut aus und erfüllen alle unten aufgelisteten Bedingungen.

Auch die Stadt Bern plant Verbesserungen für geh- und stehbehinderte Menschen. Dies mit dem Projekt „Umsetzung hindernisfreier öffentlicher Raum“ und aufgrund der Motion Fraktion SP/JUSO mit ARP (Liselotte Lüscher, SP/Ernst Stauffer, ARP) vom 14. August 2008: Der Stehstress in der Stadt Bern muss endlich ein Ende haben! plant die Stadt Bern für ältere- und mobilitätseingeschränkte Personen. Zudem will sie Standards zu Sitzgelegenheiten festlegen und die Stadt schuf in den letzten Jahren mehr Sitzmöglichkeiten im öffentlichen Raum, was positiv ist.
Wie oben beschrieben genügen jedoch die bestehenden Sitzbänke den Ansprüchen für steh- und gehbehinderte nicht und müssen dringend ersetzt werden. Im Zuge der Umsetzung des BehiG muss dies nun sobald wie möglich behoben werden.
1. Der Gemeinderat wird eingeladen, dafür zu sorgen, dass die Sitz- und Ruhebänke der Stadt Bern künftig mit Sitzhöhen von mindestens 48 cm, mit beidseitigen Armlehnen und Sitzflächen aus Material, das sowohl bei Kälte wie bei Hitze angenehm wirkt, produziert werden.
2. Der Gemeinderat wird eingeladen, der Verwaltung als Ziel vorzugeben, bis 2020 50% aller Sitz- und Ruhebänke auf dem Gebiet der Stadt Bern geh- und stehbehindertengerecht einzurichten.

Begründung der Dringlichkeit
Für die alternde Gesellschaft und der kurzen Zeitspanne bis zur Umsetzung des BehiG muss dieser Vorstoss sobald wie möglich dem Stadtrat vorgelegt werden.
Die Dringlichkeit wird vom Büro des Stadtrats abgelehnt.

Bern, 05. November 2015
Erstunterzeichnende: Daniel Egloff, Isabelle Heer, Claudio Fischer, Manfred Blaser
Mitunterzeichnende: Mess Barry, Martin Mäder, Luzius Theiler, Roland Jakob, Ueli Jaisli, Marieke Kruit, Andrin Soppelsa, Roger Mischler, Nora Krummen, Kurt Hirsbrunner, Roland Iseli, Patrizia Mordini, Hans Kupferschmid, Janine Wicki, Philip Kohli, Lionel Gaudy, Alexander Feuz, Daniela Lutz-Beck, Patrik Wyss, Daniel Imthurn, Manuel C. Widmer