Friede dem Klima

Für ein Klima des Friedens

Zu Tausenden gehen junge Menschen weltweit auf die Strasse und fordern Rücksicht auf das Klima und damit auf ihre und unsere Zukunft. Sie verdienen unsere Achtung, unseren Respekt – und unsere Unterstützung. Die Bewahrung unseres Planeten ist unser gemeinsames Ziel.

Der Raubbau am Klima, die Zerstörung unserer Ressourcen, unserer gesamten Lebensgrundlagen: Nichts hat daran einen derart grausamen und grossen Anteil wie die Kriegsmaschinerie in Ost und West, in Nord und Süd. Im Frieden wie im Krieg. Unser eigenes Land nicht ausgeschlossen. So übte beispielsweise unsere Luftwaffe während vier Wochen über Schottland das Fliegen bei Nacht und verbrannte dabei 1,3 Millionen Liter Kerosin! Eine Frechheit gegenüber der schottischen Bevölkerung, eine Schandtat gegenüber der Natur.

Ein Atomkrieg würde der Welt den ewigen Winter bringen. Krieg an und für sich ist Umweltzerstörer Nummer 1. Ein Blick auf die Folgen des Vietnamkrieges, wo noch heute, Jahrzehnte nach den Chemiewaffen-Angriffen der US-Luftwaffe jährlich Hunderte Kinder mit schrecklichen Missbildungen auf die Welt kommen, dürfte selbst die grössten Skeptiker ins Grübeln bringen. Es ist jedoch schon allein die pure Existenz von Armeen, die unsere Umwelt am meisten in Mitleidenschaft zieht. Der US-amerikanische Friedensaktivist Pat Elder, den Seyhan Karakuyu und ich als Delegierte der Schweizerischen Friedensbewegung an der Weltkonferenz gegen US-und NATO-Stützpunkte in Dublin kürzlich getroffen haben, beschreibt in dieser UW, wie etwa Militärbasen ihr Umfeld in jedem Sinn des Wortes vergiften.

Wenn wir uns also als Friedenskämpfer für Abrüstung, für gegenseitigen Respekt, für den Dialog, kurz für ein Klima des Friedens engagieren, so fördern wir dadurch auch den Frieden für das Klima.

Diesen Anknüpfungspunkt mit der gegenwärtigen Klima-Bewegung der Jungen und Jüngsten sollten wir besser nutzen. Uns ist zwar seit unserer Gründung vor 70 Jahren bewusst, dass Friede und soziale Gerechtigkeit zusammengehören. Dass es aber zu einer lebenswerten Welt auch klimatische Gerechtigkeit braucht und was der Friedenskampf dazu beitragen kann, dürfte ruhig stärker in unseren Fokus rücken.

 Martin Schwander, erschienen in „Unsere Welt“

„Unsere Welt“, die Zeitung der Schweizerischen Friedensbewegung SFB, wurde 1978 gegründet und erscheint viermal jährlich. Sie kostet im Abonnement Fr. 12.–/Jahr und ist abonnierbar über sfb@bluewin.ch oder über SFB, Postfach 2011, 4001 Basel.