VORSTÖSSE „BLS-WERKSTÄTTE“

Intervention der PdA Bern an der Stadtratssitzung vom 18.6.15

Es tönt verlockend für die Chefetage der BLS: Tabula rasa! Eine grüne Wiese direkt vor einer Stadt. An einer nicht sehr stark befahrenen Bahnstrecke. Ziemlich unkompliziert könnte da gebaut werden, genau so, wie es das Unternehmen gerne hätte. Die Schattenseiten können da getrost ignoriert werden. Dass die grüne Wiese heute genutzt wird und nicht einfach Brachland ist. Dass Bauernhöfe abgerissen werden müssten. Alles nur Kollateralschaden. Zusätzlich will die BLS bei dieser Gelegenheit auch noch eine Strukturbereinigung durchführen und die Effizienz steigern. In diesem Fall die Werkstätten in Bönigen und Oberburg schliessen. Wertvolle Arbeitsplätze in Regionen gehen verloren, in Regionen, welche schon bisher eher wenig Arbeitsplätze im Industriebereich zur Verfügung hatten. Die Menschen aus der Region werden somit gezwungen zu pendeln oder in die Stadt zu ziehen. Dies ganz im Sinne der 140 000 Einwohner Stadt Bern. Ökologisch ist dies nicht und gesund ist dies nicht. 

Jedoch gehört die BLS zu 55.75 % dem Kanton Bern und zu 21.70 % dem Bund. Zusammen mit Beteiligungen von weiteren Kantonen und Gemeinden gehört die BLS zu über 80% der öffentlichen Hand. Somit hat die BLS nicht nur eine betriebswirtschaftliche Verantwortung, sondern auch eine politische. Und diese muss Dezentralisierung bedeuten sowie Förderung von regional gewachsenen Strukturen wie jene in Oberburg und Bönigen. Solche Strukturen sollten nicht aufgegeben, sondern gefördert werden.

Statt also die grüne Wiese vor Berns Toren zu überbauen, sollten die existierenden Standorte ausgebaut werden. Dies ist vielleicht nicht so einfach und effizient, dient jedoch dem regionalen Zusammenhalt. Der Stadt Bern bleibt somit die Aufgabe, Verantwortung zu übernehmen und sich diesem Standortwettbewerb zu verweigern. Im Interesse der ArbeiterInnen in den bisherigen Werkstätten und im Interesse der Umwelt.

18. Juni 2015, Daniel Egloff (PdA) pdf