Ikea gehört dem reichsten Mann Europas – und dieser zahlt kaum Steuern
Ingvar Kamprad, Besitzer von Ikea, ist wohl das krasseste Beispiel, wie ungerecht die Pauschalbesteuerung ist. Aus diesem Grund demonstrierte die PdA Bern vor der Ikea-Filiale in Kirchberg und forderte die Abschaffung der Pauschalbesteuerung.
In der Schweiz können reiche AusländerInnen von der Pauschalbesteuerung profitieren: Statt auf dem effektiven Einkommen und Vermögen werden sie pauschal aufgrund ihrer mutmasslichen Lebenshaltungskosten besteuert (Aufwandsbesteuerung). In der Praxis bedeutet dies, dass diese Millionäre ihren Steuerbetrag mit den Behörden aushandeln. Eine schiere Ungerechtigkeit gegenüber den Arbeiterinnen und Arbeitern, die bis auf den letzten Rappen ihres Einkommens Steuern bezahlen müssen.
Das wohl krasseste Beispiel für diese Ungerechtigkeit ist Ingvar Kamprad. Mit jedem Möbelstück, welches in der Ikea gekauft wird, fliesst Geld zu Ingvar Kamprad und dies hat ihn reich gemacht. So richtig reich. Niemand weiss wie reich er wirklich ist, gemäss dem Wirtschaftsmagazin Bilanz soll er aber im Jahr 2013 42‘000‘000‘000 Franken besessen haben. Es wird geschätzt, dass jährlich 3 Milliarden Franken dazu kommen. Dafür zahlt er dann ungefähr 200‘000 Franken Steuern pro Jahr. Das sind ungefähr 0.0067% auf dem Einkommen. Ein Vergleich: Würde man eine gewöhnliche steuerpflichtige Person mit einem Vermögen von 100‘000 Franken mit dem gleichen Ansatz wie Kamprad besteuern, würde sie nur etwas mehr als 50 Rappen Steuern im Jahr bezahlen.
Bei der Aktion der PdA Bern vor der Ikea-Filiale in Lyssach gegen die ungerechte Pauschal-besteuerung wurden mit einem Transparent mit dem Text: „Gewinn von Ikea-Boss 100% steuerfrei – Pauschalbesteuerung abschaffen“ und Flyern die Kundinnen und Kunden von Ikea auf die Abstimmung vom 30. November aufmerksam gemacht. Die meisten KundInnen haben die Infos gerne entgegengenommen und wir wurden erst gegen Schluss vom Platz verwiesen. Die Ikea-Securities hatten dann allerdings auch noch das Verteilen auf dem Trottoir davor verbieten wollen, indem sie behauptet hatten, auch das sei privat und mit der Polizei drohten, die dann eine Stunde später einen Aktivisten noch am Bahnhof Burgdorf aufgegriffen hat.