RGM-Gemeinderat flirtet mit bürgerlichem Steuersenker

Motion Beat Gubser (EDU): Moderate Steuersenkung nach Eigenkapitalbildung
Intervention der PdA an der Stadtratssitzung vom 6.12.2012

Wenn es um Glaubensbekenntnisse geht, haben Argumente in der Regel einen schweren Stand. Und da wäre es ein echtes Wunder, wenn es dem Credo der Portemonnaie-Liberalen anders und besser erginge. Was tun? Was tun also unsere wackeren Kämpfer für Steuersenkungen? Der eine argumentiert gar nicht! Im Glauben unanfechtbar und unerschütterlich, genügt ihm das Bekenntnis pur. Das ist bemerkenswert – bemerkenswert konsequent und effizient: Die Rede sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel.

Weit darüber hinaus zielt das Argumentarium eines anderen Motionärs im Dienst der Steuersenkung. Aber so weit dürfen wir heute noch nicht gehen nach der Vertagung der Motion FdP. Dann warten wir halt aufs neue Jahr und nehmen dann einen neuen Anlauf – im Sinn der so vielbeschworenen Ratseffizienz.

Der Gemeinderat demontiert die Argumente des einen Motionärs – dem anderen macht er ein nettes Abschiedsgeschenk, allerdings mit einem Argument, das einem die Haare zu Berge stehen lässt. Die deutliche Annahme des Budgets 2012 durch die Stimmberechtigten sei ein klares Zeichen – wofür? Für eine Steuersenkung! Wenn Budgetabstimmungen auf diese Art interpretiert werden sollen, werden wir von nun an aber ganz anders rechnen müssen! Für die Partei der Arbeit stellt der Antrag des Gemeinderats auf Zustimmung zu der Motion EDU einen Affront dar. Angesichts der angekündigten Sparpakete von Stadt und Kanton wird hier ein unverantwortliches Signal gesetzt. Nehmen wir also diese Herausforderung an und beginnen wir den Kampf gegen die unsozialen Sparmassnahmen mit einer Ablehnung der Motion für eine Steuersenkung!

Rolf Zbinden, Partei der Arbeit Bern, 6. Dezember 2012